
Rückenorthesen, Wirbelsäulenorthesen
Die Wirbelsäule ist die zentrale Verbindung des menschlichen Körpers, an ihr sind Kopf, Arme und das Becken befestigt. Das Rückenmark welches durch sie hindurch verläuft, ist Teil des zentralen Nervensystems (ZNS). Jeder Mensch besitzt i.d.R. 33 Wirbel, welche in 5 Abschnitte eingeteilt sind. Rückenbeschwerden können aufgrund der unterschiedlichsten Ursachen entstehen, eine gezielte Therapie mithilfe einer Rückenorthese kann den Heilungsprozess positiv unterstützen und Schmerzen lindern.
Hauptfunktionen von Rückenorthesen
Rückenorthesen sind medizinische Hilfsmittel, die dazu dienen, die Wirbelsäule zu stabilisieren, zu entlasten, Fehlhaltungen zu korrigieren und so Schmerzen zu lindern oder den Heilungsprozess zu unterstützen. Sie werden bei einer Vielzahl von Beschwerden und nach Operationen eingesetzt.
- Stabilisierung: Orthesen geben der Wirbelsäule Halt von außen. Das ist besonders wichtig bei Instabilitäten, nach Brüchen oder Operationen, um die Bewegungen zu kontrollieren und die betroffenen Bereiche ruhigzustellen.
- Entlastung: Durch gezielte Druckpunkte können Rückenorthesen bestimmte Abschnitte der Wirbelsäule oder Bandscheiben entlasten. Das reduziert den Druck und kann Schmerzen lindern, zum Beispiel bei Bandscheibenvorfällen oder Verschleißerscheinungen.
- Schmerzlinderung: Die Stabilisierung und Entlastung führt direkt zu einer Reduzierung von Schmerzen. Viele Orthesen verfügen zusätzlich über Pelotten, die einen Massageeffekt erzeugen und so die Durchblutung fördern sowie Verspannungen lösen können.
- Haltungskorrektur: Sie können helfen, eine aufrechte und gesunde Körperhaltung zu fördern oder Fehlhaltungen zu korrigieren, die durch Schmerz, Muskelschwäche oder strukturelle Probleme entstehen.
- Funktionsverbesserung: Indem Schmerzen reduziert und die Stabilität verbessert werden, ermöglichen Orthesen oft eine bessere Beweglichkeit und die Wiederaufnahme alltäglicher Aktivitäten.
- Muskelaktivierung: Einige moderne Aktivorthesen regen durch gezielte Reize die Muskulatur an, sich selbst wieder zu stabilisieren. Sie unterstützen die Eigenaktivität, anstatt sie komplett zu ersetzen.
Wann kommen Rückenorthesen zum Einsatz?
- Akute und chronische Rückenschmerzen (z.B. Hexenschuss, LWS-Syndrom)
- Bandscheibenvorfälle oder -vorwölbungen
- Verschleißerscheinungen (Arthrose) der Wirbelsäule
- Instabilitäten der Wirbelsäule
- Brüche an Wirbelkörpern
- Nach Operationen an der Wirbelsäule zur Sicherung des Heilungserfolgs
- Fehlstellungen der Wirbelsäule (z.B. Skoliose)
- Osteoporose, um die Wirbelsäule zu stützen und weiteren Brüchen vorzubeugen
Wichtiger Hinweis: Die Auswahl der richtigen Rückenorthese ist entscheidend und sollte immer in Absprache mit einem Arzt oder Physiotherapeuten erfolgen, um eine optimale Wirkung und den bestmöglichen Komfort zu gewährleisten.